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RAUSSICHT - FREIRAUM:WANDEL – Kunstwettbewerb in Neukirchen-Vluyn

Ausschreibung erfolgreich abgeschlossen

Die Jury hat getagt, das Ergebnis steht fest!

Die Einreichungen waren sehr qualifiziert und vielfältig und wir freuen uns sehr, dass die Ausschreibung so großen Anklang gefunden hat! Unter allen Beiträgen hat die Jury jetzt eine Künstlerin ausgewählt. Es ist Danuta Karsten aus Recklinghausen mit Ihrem Projekttitel: „Windzeichnung“, die überzeugt hat. 

Danuta Karsten plant ein bewegtes Kunstwerk aus Farbe, Licht und Luft, das raumumspielend mit dem Wind und dem Hallenhaus als eigenem Kunstwerk der Künstlergruppe Observatorium (Rotterdamm) in Dialog tritt. Die temporäre Installation wird gegen Ende Juni 2025 aufgebaut und lädt Besucherinnen und Besucher nach Fertigstellung ein, sich mit den Kräften der Natur und den Veränderungen der Region auf neue Weise auseinanderzusetzen -  eine Hommage an Transformation, Freiraum und Erinnerung.

Fotos vom Aufbau und nach der Fertigstellung werden hier veröffentlicht. Ebenso ist ein begleitender Fotowettbewerb wie in 2022 geplant. 


Hintergrund

Das Projekt „Land der Flunen – Fäden der Vergangenheit“ der Stadt Neukirchen-Vluyn setzte 2020 bis 2022 eine Reihe von künstlerischen Interventionen im Stadtgebiet um, die sich mit der Geschichte der Stadt auseinandersetzten. Erlebbar wurden die Installationen durch die Verknüpfung mit einer geführten Wander- und Radroute. Die Installation am Hallenhaus der Halde Norddeutschland von Jens J. Meyer mit dem Titel “Kathedrale des Windes” wurde dabei weit überregional bekannt, lockte zahlreiche Gäste an und erhielt den internationalen „Gold Award“ von der European Textile Academie in Bolzano.

Anlass für den Sponsorenkreis “Wirtschaft und Kultur”, eine regelmäßige Inszenierung anzuregen. Nach 2022 schrieb die Stadt Neukirchen-Vluyn daher erneut aus, um das Hallenhaus auf der Halde Norddeutschland, ein Werk der niederländischen Künstlergruppe Observatorium, auch in 2025 temporär besonders in Szene zu setzen. Eine Fortsetzung alle drei Jahre ist geplant. Das Motto 2025 lautete: RAUSSICHT – FREIRAUM:WANDEL und zielt darauf ab, als künstlerische Installation in und an einem Kunstwerk, dessen Kraft und Intention aufzunehmen und neue Zeichen zu setzen. 

Die Ausschreibung ist eine Fortsetzung des städtischen Langzeitprojekts „Land der Flunen“. Flunen von fluere, lat. fließen, findet sich auch im Stadtnamen ”Vluyn” wieder. Fließen, ein Synonym für Bewegung und nicht Stillstand, für eine stetige mögliche Veränderung. Es ist geplant, eine Reihe von Begleitformaten wie Konzerten, Lesungen und einem Fotowettbewerb anzubieten. Die Installation soll Dialogräume öffnen und als zusätzlicher touristischer Anziehungspunkt fungieren.

Die Künstlerin/der Künstler entwickelt eine temporäre Kunstinstallation nach eigenen Entwürfen. Die Installation greift das Motto auf, schafft neue Aussichten, Freiräume, spielt mit Raum, Schatten, Licht, Farbe, Struktur und deren Auflösung.

Interessierte Künstlerinnen und Künstler konnten sich bis zum 11. April 2025 bei der Stadt Neukirchen-Vluyn über die Mailadresse ulrike.reichelt@neukirchen-vluyn.de bewerben. Die Vergabe erfolgte Anfang Mai durch die Bewertung einer Jury bestehend aus Mitgliedern des Sponsorenkreises Wirtschaft und Kultur, der Stadtverwaltung und Expertinnen und Experten aus der Kunstszene: Prof. Nicolas Beucker (public&social design an der Hochschule Niederrhein), Ariane Hackstein (Kunsthistorikerin und Kuratorin, Essen), Jens. J. Meyer (Künstler, Essen) und Rüdiger Eichholtz (Kulturbeauftragter). Die Umsetzung der Kunstinstallation ist von Anfang Juli bis September 2025 geplant. Bei der Auswahl wurden, neben dem künstlerischen Entwurf, besonders das Kriterium Umsetzbarkeit vor Ort bewertet.

Wissenswertes zum Hallenhaus

Der Blick von der Halde Norddeutschland aus 102 Meter Höhe zeigt: In der ehemaligen Zechenstadt Neukirchen-Vluyn im Kreis Wesel treffen sich wirklich Niederrhein und Ruhrgebiet. Unberührte Natur und Kleinstadt auf der einen, urbane Atmosphäre und Industriecharme auf der anderen Seite prägen die Umgebung der kleinen Mittelstadt mit rund 28.000 Einwohnern. Neukirchen-Vluyn hat einiges zu bieten: Zwei charmante Ortsteile mit vielen Gemeinsamkeiten und Unterschieden, die die Stadt so besonders machen, verbunden durch das Gelände der 2001 stillgelegten Zeche Niederberg. Die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz spielen in Neukirchen-Vluyn eine besonders große Rolle, so war die Stadt eine der ersten Kommunen, die eine kommunale Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt hat.

Die Halde Norddeutschland ist eine ehemalige Bergehalde des früheren Bergwerks Niederberg. Echte Besuchermagnete auf der rund 102 Meter hohen Aufschüttung sind die Landmarken “Hallenhaus” und “Himmelstreppe”. Das 2006 errichtete “Hallenhaus” ist ein Kunstwerk der Künstlergruppe Observatorium (Rotterdam). Das Stahlgerüst thront an exponierter Stelle auf dem Haldentop und ist gut sichtbar von der A57 und der Geldernschen Straße. Die Landschaftsarchitekten WES & Partner (Hamburg) schufen die “Himmelstreppe”. Zusammen haben die Künstler und Landschaftsarchitekten die Halde Norddeutschland als Ort der Stille geplant.

„Leere und Stille können schwer zu gestalten sein, und wenn diese Eigenschaften vorhanden sind, muss das Design darauf abzielen, sie zu schützen. Für diese Region, in der riesige Kraftwerke mit historischen Bauernhäusern verschmelzen, ist das unvollendete Gebäude ein Symbol für Veränderung und Optimismus.“ - Künstlergruppe Observatorium und WES & Partner, Landschaftsarchitektur 2002

Das Skelett des Hallenhauses wird einerseits als Verweis auf die Vergangenheit der Landwirtschafts- und Industriearchitektur unserer Region verstanden, andererseits steht es als Symbol für den Strukturwandel. Das Hallenhaus besteht aus Modulen unterschiedlich geformter Stahlgerüste - der rechteckigen, der Satteldach- und der kubischen Einheit. Zusammengesetzt und aneinandergereiht erreicht das Hallenhaus die Abmessungen von 15 x 18 m bei einer Firsthöhe von 10 Metern. Zwei Module sind herausgenommen und, ebenfalls im Abstand des Haus-Rasters, in den Vorhof, den sogenannten Thingplatz, platziert worden. Ein Symbol für die Veränderbarkeit bzw. Ergänzung des Gesamtraumes.

Das Stahl-Skelett selbst ruht, der Akropolis in Athen ähnlich, auf einem “Sockel”, welcher als klare, umlaufende bauliche Kante angelegt ist und damit eine harte Abgrenzung zum Gelände bildet. Das Gelände schließt sich mit einem Höhenunterschied von ca. 40 bis 45 cm an, sodass man den Sockel als Sitzstufe nutzen kann. 
Die Stahlmodule selbst sind aus HEA-Profilen (breite Doppel-T-Träger) konstruiert, die mit Pigmentfarbe (Deutsche Bundesbahn Norm) anthrazit gestrichen wurden. 

Das Hallenhaus hat sich aufgrund seiner exponierten Lage als einer der Anziehungspunkte der Halde herauskristallisiert:

  • es markiert den Punkt der Halde, von dem aus man den “Überblick” hat
  • man fühlt "sich begrüßt", wenn man sich der Region über die Autobahnen A42 und A57 Neukirchen-Vluyn nähert
  • es ist die Verlängerung des Neukirchener Rings von Süd nach Norden fahrend
  • es ist der Ort, von dem Aktivitäten für die Halde und Umgebung ausgehen, wo man sich begegnet, trifft, ins Gespräch kommt, gemeinsam feiert
  • Vom Dachfirst des Hallenhauses aus senden drei Strahler ihr Licht in die Region, machen damit auch bei Dunkelheit aufmerksam und neugierig auf die Halde und ihre Angebote.

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